Kinderbehandlungen

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie müssen als Kinder behandelt werden. Die ersten Lebensjahre sind geprägt von der körperlichen Entwicklung. Bei den Kindern ist die Kraft des Wachsens, der Bewegung (in der TCM dem yang zugeordnete Kraft) stärker ausgeprägt als die Kraft des Empfangens, des Speicherns, der Tiefe (in der TCM dem yin zugeordnet).

Der physiologische „yang-Überschuss“ zeigt sich oft in den Krankheiten der Kinder. Sie entstehen meist schnell, verlaufen heftig mit hohem Fieber und heilen bald wieder. Aufgrund ihres noch kurzen Lebens hatte der kindliche Körper wenig Zeit Störungen aufzubauen und zu festigen. Das Qi (Lebensenergie) der Kinder ist beweglich und rein, es lässt sich daher leicht beeinflussen. Es braucht oft nur feine Stimulationen, um die Energie wieder in die physiologische Richtung zu lenken.

Indikationen / Anwendungsmöglichkeiten

Die Traditionelle Chinesische Medizin hat in der Kinderheilkunde breite Anwendungsmöglichkeiten. Hier werden einige Beschwerden aufgelistet, um eine Vorstellung zu vermitteln, was behandelt werden kann.

  • Verdauungsprobleme: Koliken, Durchfall, Verstopfung
  • Atemwegserkrankungen: akute Erkältung, Abwehrschwäche, Asthma
  • Heuschnupfen, Allergien, Neurodermitis
  • Ohrenschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Bettnässen (Enuresis)
  • Konzentrationsstörungen, ADHS
  • Unterstützung nach Impfungen oder bei einer Antibiotikatherapie

Diagnoseverfahren

Neben der Befragung der Eltern kommt bei den Kinden dem Beobachten ein grosser Stellenwert zu. Während dem Gespräch mit den Eltern dürfen die Kinder in der Praxis spielen und können dabei diskret beobachtet werden. Dabei achte ich zum Beispiel auf die Gesichtsfarbe, die Stimme, das Verhalten, die Bewegungen und die Kontaktaufnahme.

Die erhaltenen Informationen ergeben ein Bild des Energiezustandes Ihres Kindes. Daraus wird anschliessend ein Behandlungsplan erstellt, der wie die bewegliche Natur des Kindes flexibel sein sollte.

Behandlung

Für die Behandlung stehen verschiedene Methoden und Techniken zur Verfügung. Wie erwähnt braucht es oft nur feine Interventionen. Manchmal reicht eine gezielte Kinder-Tuina-Massage oder eine Stimulation mit speziellen Massagegeräten aus der japanischen Kinderakupunktur (Shonishin). Bei älteren Kindern sind manchmal einige wenige Nadeln die effektivste Methode. Der Einstich mit feinen Nadeln wird von den Kindern meist gut akzeptiert.

Wichtig sind in der Kinderheilkunde die regelmässigen Stimulierungen. Es liegt mir daher viel daran, die Eltern einzubeziehen. Sie werden insbesondere bei der Kinder-Tuina-Massage angeleitet, damit Sie Ihr Kind zu Hause unterstützen können.

Ein zentraler Aspekt für die gesunde Entwicklung der Kinder ist die Ernährung. Eine Ernährungsumstellung kann oft schon eine grosse Linderung der Symptome bringen. Insbesondere ein Übermass an Rohkost, Milchprodukten und Süssigkeiten kann das empfindliche Gleichgewicht im Verdauungssystem der Kinder stören. Bei Bedarf besprechen wir gemeinsam, welche Änderungen in der Ernährung in Ihrer Familie möglich sind, damit das Essen ein Genuss bleibt.